Studie: Einsatz von Hart- und Weich PVC weitgehend unbedenklich / Spezielle Kennzeichnung gefordert
Die Rohstoffverfügbarkeit von Hart- und Weich-PVC in Europa ist gut, der Energiebedarf für die Herstellung ist vergleichsweise gering und im Sozialbereich liegen bei der Arbeitssicherheit positive Ergebnisse vor.
Auch hinsichtlich des Preises und der technischen Eigenschaften sowie bei der Gebrauchseignung zeigen PVC-Produkte viele Vorzüge. Das ist das Fazit einer aktuellen Studie. die vom Fachverband der Chemischen Industrie Österreich (FCIO; www.fcio.at) in Auftrag gegeben und vom österreichischen Institut für Industrielle Ökologie durchgeführt wurde. Aufgrund ihrer Unterschiedlichkeiten wurden die beiden Themengebiete Hart- und Weich-PVC getrennt untersucht.
Positive Entwicklungen sehen die Autoren der Studie unter anderem bei den Arbeitsplatzbedingungen in der Chlorchemie und bei der Verarbeitung des Compounds sowie bei der Vermeidung von Cadmium als Stabilisator und bei der geordneten Abfallentsorgung.
Zu berücksichtigen sei jedoch, so die Einschränkung der Autoren, dass sich die erzielten Verbesserungen, "möglicherweise" auf Mittel- und Westeuropa beschränken. Daher sei es wichtig, die Rohstoffbereitstellungskette zu dokumentieren. was im Rahmen einer Herkunftsdeklaration möglich wäre.
Wegen des Chloranteils und der geringeren thermischen Nutzungsmöglichkeit sollte bei PVC das stoffliche Recycling im Vordergrund stehen, so das Institut. Die Sammel- und Verwertungssysteme für werkstoffliches Recycling bewegten derzeit allerdings nur geringe Mengen.
Analog zum Recycling von Hart-PVC bestünden auch für Weich-PVC-Produkte bereits sowohl Technologien als auch geeignete Verfahren für werkstoffliches Recycling. Sammelsysteme seien derzeit jedoch nur für einzelne Produktbereiche (Kabel, Bodenbeläge) vorhanden. Fundierte Hinweise geben die Wissenschaftler auch zum Thema Phthalate.
Der lange Zeit am meisten angewendete Weichmacher DEHP, der unter dem Verdacht der Reprotoxizität steht, wird inzwischen verstärkt durch alternative Phthalate (DINR DIDP) oder in sensiblen Bereichen durch phthalatfreie Ersatzstoffe ("Hexamoll" DINCH, Zitrate u.ä.) substituiert.
Handlungsbedarf besteht nach Ansicht der Experten bei DEHP weiterhin in medizinischen Einsatzbereichen, bei denen die Aufnahme in den Körper möglich ist. Im Zusammenhang hiermit wird eine generelle Deklaration der verwendeten Additive verlangt.
e-Service: FCIO-Studien zu Hart- und Weich-PVC (Sept. 2007, PDF) unter www.kiweb.de/209606